Das Magazin "Popular Science" zählte das Motorrad ABS von BMW
zu den 100 bedeutendsten Erfindungen des Jahres 1988!
Nach Versuchen unterschiedlicher Systeme, mit einem angepassten Auto-ABS und einem hydraulisch- mechanischen ABS fiel die Wahl auf das elektronisch-hydraulische ABS von FAG Kugelfischer/ Hella das 1983 mit den besten Testergebnissen überzeugte.
1985 wurde von Lucas Girling das erste ABS für Motorräder der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der erste Serien-Hersteller war die Firma FTE automotive mit Sitz in Ebern/Unterfranken (damals noch eine Sparte der Firma FAG Kugelfischer).
Ich war 1983 tatsächlich Zeitzeuge bei den Bremstests auf dem Mitarbeiter Parkplatz der Tochtergesellschaft der FAG Kugelfischer AG, die sich das
hydraulische Knowhow bei meinem damaligen Arbeitgeber, einem Spezialisten für hydraulische Regelungstechnik, bekannt durch deren hydraulische Rettungsscheren für die Feuerwehr und
Anlagen zur Foliendicken Messung, Frieseke & Hoepfner in Erlangen eingekauft hatten.
BMW war wieder einmal Trendsetter und erzeugte einen Nachahmungseffekt!
Historie der Motorrad ABS Anbieter:
1991: Yamaha FJ1200
1992: Honda ST 1100 Pan European
1993: BMW R1100/ R850
1996: Kawasaki GPZ1100
1997: Suzuki 1200 Bandit
Seit 1. Januar 2016 ist für neue Motorradtypen über 125 cm³ Hubraum und über 11 kW Leistung durch die EU-Verordnung 168/2013/EU ein serienmäßiges Antiblockiersystem vorgeschrieben.
Nach der Markteinführung von ABS für Automobile 1978 hat BMW dann als erster Motorrad Hersteller der Welt erstmalig ABS für einspurige Fahrzeuge bei der K100 im Februar 1988 eingeführt.
Das ABS konnte als Option für einen Aufpreis von 1980DM bei allen K Modelle geordert werden.
60% der Käufer entschieden sich für das ABS!
Für die BMW k1 war es ab Juli 1989 lieferbar.
Das Steuergerät der ersten ABS Generation (ABS I von 1988-1993/94) AB01.5 ist für die K100 2V (K75),
das Steuergerät AB02.5 ist für die k1 und K100 4V/ K1100 Modelle
und sind nicht austauschbar,
wie auch der vordere ABS I Sensor der 2V / 4V K-Modelle. Das ABS II ab 1994/95 ist komplett anders.
Je 100 Zähne auf dem Impulsgeberrad der linken Vorderrad- und der Hinterrad Bremsscheibe liefern den induktiven Sensoren für die Regelung notwenigen Signale an das von Hella/ Lippstadt entwickelte ABS Steuergerät.
Das ABS I arbeitet ab 4 km/h.
Die Regelfrequenz ist 7 Hz.
Je zwei Regelkanäle für das Vorder- und Hinterrad wechseln sich im 10s Takt ab.
Während der eine Kanal arbeitet wird der andere Kanal auf seine Funktionstüchtigkeit überwacht.
Wenn das ABS System ausfällt blinken zwei rote Leuchten wechselweise im Cockpit auf. Das nervige Blinken kann man mit der Betätigung des ABS Schalters in ein Dauerlicht verändern und mit voller Bremsfunktion aber ohne ABS in die Werkstatt fahren.
Bei der k1 waren die je fast 4 kg schweren hydraulischen Druckmodulatoren leider nicht wie bei den anderen 4V K-Modellen links und rechts über den Fussrastenplatten platziert.
Der Druckmodulator für das Vorderrad wurde, abweichend von frühen Werksfotos der k1 auf der linken Seite über dem Kühlwasser Überlauf Behälter platziert.
Zusätzlich 4kg weit oberhalb des Schwerpunkts - das macht sich beim Handling negativ bemerkbar!
Daher verlegen viele Enthusiasten mit Original Teilen der 4V K-Modelle diesen Druckmodulator wieder nach hinten über die linke Fussrastenplatte in den Schwerpunkt.
Das Gewicht erhört sich zwar leicht durch die längeren Bremsleitungen und dem Modul Träger, aber für die Massenträgheit beim Handling, bzw. beim Kurvenwechsel ist es ein echter Gewinn!
Details & Fazit des ABS Vergleichstests in 2019 nach über 30 Jahren Entwicklungszeit findet ihr in der Ausgabe Motorrad 23/2019.
Schade finde ich, dass unter ungleichen Bedingungen getestet wurde.
Die K100 hatte, wie erwähnt, den Test mit alten Reifen absolviert. Der Unterschied mit neuen Reifen würde mich sehr interessieren!
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